Viel Wind und Welle bei JEM in Spanien
Ich startete meine Reise nach Spanien mit dem Team aus Süddeutschland am Donnerstagmorgen um halb vier.
Die Fahrt dauerte ziemlich lange … aber wir haben es alle gut überstanden.
Am nächsten Morgen gingen wir rechtzeitig in den Hafen um unsere Boote gleich durch die Vermessung „laufen“ zu lassen. Als wir im Hafen ankamen, sahen wir am „Notice Board“, dass wir erst um 16:00 Uhr mit der Vermessung dran waren … naja, wir hätten ja auch mal früher schauen können 🙂 Wir verbrachten den Vormittgag am Strand. Bei der Vermessung verlief alles reibungslos. Juhu, dann war das schon mal geschafft 🙂 Jetzt hieß es Boote segelfertig machen.
Am Samstag sind wir auf das Wasser gegangen um uns den Wind und die Welle mal etwas genauer anzuschauen. Denn wir hatten nur noch ein Tag und dann wurde es ernst! Diese Bedingungen waren ganz angenehm… das konnte ich an den anderen Tagen nicht mehr sagen.
Am Abend ging es zu der Eröffnungsfeier. Anschließend sind wir in die Stadt gegangen. Am nächsten Morgen ging es los.
Aber alles mit der Ruhe … denn wir waren ja schließlich in Spanien 🙂
Täglich um 10:30 Uhr hatten alle Betreuer und Trainer „Weather Briefing“ im Regattabüro. Anschließend hatten wir Teambesprechung. Wir waren immer alle sehr gespannt darauf, wie viel Wind es heute vorrausichtlich haben wird. Nach der Besprechung zogen wir uns fertig an und gingen aufs Wasser. Um 13 Uhr war das erste Ankündigungssignal. Für heute waren um die 20 Knoten Wind und 1 – 1,5 Meter Welle hervorgesagt…das hörte sich ja ganz machbar an. Aber der Wind wurde von Minute zu Minute stärker!
Am Montag starteten wir mit Flaute, auf dem Wasser wurde dann die Startverschiebung hochgezogen. Doch ziemlich schnell zeigte sich das Gegenteil. Es ballerte mit bis zu 35 Knoten und zwei Meter Welle. Ich schaffte es bis zur Luv-Tonne. Bis dort war ich schon viermal gekentert. Das fünfte Mal war leider einmal zu viel… ich schaffte es nicht mehr meine Europe aufzustellen. Ich lag zehn Minuten im Wasser und dachte schon ich bin verloren…doch ich wusste ja, dass ich nicht verloren gehen kann. Denn wir durften nur mit „Trackern“ auf das Wasser.
Die meisten Motorboote waren noch bei den Jungs unten am Start. Doch dann: die Rettung nahte, ich sah das Belgische Team-Boot auf mich zu fahren.
Sie funkten sofort auf das deutsche Boot, und warteten bei mir bis das Deutsche Boot kam. Mein Betreuer sah sofort, dass ich seine Hilfe brauche und sprang zu mir ins Wasser. Endlich mein Freund und Helfer war gekommen!!! Ich ging zu seinem Papa auf das Motorboot und er segelte mit meiner Europe in den Hafen. Ich bemerkt, dass nicht nur ich gekentert war. Doch da gab es einen kleinen Unterschied: die Anderen haben es bis auf den Vorwindkurs oder sogar doch noch bis ins Ziel geschafft. An Land gingen wir zusammen zur Pasta-Party am Pool. Das war jeden Tag eine perfekte Mahlzeit zwischen segeln und Abendessen.
Am nächsten Morgen bekamen wir die Nachricht, dass es heute 40 Knoten Wind und zwei Meter Welle haben wird. Ich dachte mir nur: Na dann kann ja nichts mehr schief gehen. Ich überlegte mir heute nicht auf das Wasser zu gehen und einen Lay-Day einzulegen. Die ersten Boote kenterten schon in der Hafenausfahrt… ich entschied mich für einen Tag Pause. Als die Segler wieder an Land kamen, war es sehr spektakulär, denn die 40 Knoten waren auf jeden Fall erreicht. Einer nach dem anderen kenterte.
Am Mittwochmorgen gab es gute Nachrichten vom „Weather Briefing“: Für heute waren nur bis zu max. 18 Knoten angesagt. An Land wurde Startverschiebung hochgezogen, da es bis wenig Wind hatte. Wir legten uns an den Pool und warteten auf das Auslaufsignal. Dann liefen wir aus. Heute war perfekter Wind für mich. Es machte richtig Spaß. In der zweiten Wettfahrt gab es einen „kleinen“ Crash. Am Gate war ich leider ein bisschen zu schnell, es kam gerade eine Welle die mich „bisschen“ beschleunigte … und dann war da ein Boot in Lee … ich habe es gerade gesehen und dann hat es schon gescheppert.
Am Donnerstag, dem letzten Wettfahrttag segelte ich meine Top Platzierung: Platz 33. Das war genial. Mit diesen Bedingungen wäre ich gerne noch ein paar weitere Tage gesegelt. An Land bauten wir gleich unsere Boote ab und machten sie auf den Hänger. Zwischendrin sind wir noch zu der Siegerehrung gegangen. Wir verbrachten den Freitag am Wasser und in der Stadt. Am Samstag gingen wir als Abschluss nach Barcelona.
Am Sonntagmorgen starteten wir wieder in Richtung Deutschland.
Die Jugend Europameisterschaft war rund um ein geniales Erlebnis. Auch wenn es auf dem Wasser ganz schön anstrengend war. Ich habe die Tage über sehr viel gelernt, auch wenn dieses Jahr noch alles sehr neu und ungewohnt war.

Eure Carla Merkt